98 Direkt zum passenden Inhalt: Die Optik spielt eine wichtige RolleGemeinsam kochen: Die Kleinen mit einbeziehenLieblingsgerichte der Kleinen abwandelnFazit: Das Kinderauge isst und kocht mit Schnitzel, Pizza, Pommes – die Lieblingsspeisen unserer Kinder sind oft eintönig und Fast-Food-lastig. Ein guter Grund, den Nachwuchs für Hausgemachtes mit frischen Zutaten zu begeistern. Doch wie kann man Kinder zum Selberkochen animieren? Die folgenden Tipps sorgen dafür, dass kleine Köche Spaß haben und ihnen das Ergebnis auch noch schmeckt. Bild: Die Kleinen lassen sich durchaus für das Selberkochen begeistern – mit der richtigen Vorbereitung wird das Ganze buchstäblich zum „Kinderspiel“. @ JenkoAtaman – 171881748 / Adobe Stock Die Optik spielt eine wichtige Rolle Kleinkinder besitzen dreimal so viele Geschmacksknospen wie Erwachsene – sie sind also gut ausgerüstet dafür, feinste Nuancen und Aromen erleben zu können. Aber: Kinder sind auch stark visuell orientiert und lieben bunte Farben und klare Formen. Beim Essen können Eltern diesem Bedürfnis auf verschiedenen Wegen entgegenkommen: 1. Essbare Deko für das Pausenbrot Möhrenblumen, Radieschenmäuse oder Tomaten-Fliegenpilze – tolle Deko-Ideen mit Gemüse lassen den Kleinen beim Blick in die Brotdose das Herz höherschlagen. In Ratgebern kursieren unzählige Inspirationen: vom Wal aus Birne bis hin zum Marienkäfer aus Salamibrot. Auch hübsch, aber schnell gemacht: Einfach die belegten Brote mit Plätzchenformen ausstechen. 2. Augenschmaus für die Festtage An Halloween, dem Geburtstag oder Weihnachten dürfen Eltern die Richtlinien einer gesunden Ernährung ruhig etwas lockerer auslegen, z.B. mit kindgerechten Motivtorten, dekorativem Kleingebäck und außergewöhnlichen Süßspeisen. Schließlich lassen sich kleine Küchenhelfer schnell davon begeistern, eine Hasentorte zu backen oder lila Wackelpudding zu kochen. Erst recht, wenn die Kinder das Rezept mit dem hübschen Foto der Leckerei vor Augen haben und ihm nacheifern wollen. Gemeinsam kochen: Die Kleinen mit einbeziehen Babys und Kleinkinder tun nichts lieber, als die Erwachsenen in ihrem Umfeld zu imitieren. Dabei hantieren sie mit dem Kamm, greifen sich den Besen und swipen auf dem Smartphone. Ab der Einführung der Beikost wird für die Kleinen alles hochinteressant, was sich bei Mama und Papa auf dem Teller befindet. Genauso spannend ist, was die Eltern täglich in der Küche tun. Wer sein Kind früh an das gemeinsame Kochen heranführen will, nutzt die Imitationsphase seines Kleinkinds und arbeitet in einer kindersicheren Küche mit diesen Strategien: 1. Eine Steherhöhung schafft den Überblick Wer nur 80 Zentimeter groß ist, kann kaum sehen, was auf der Küchenarbeitsplatte gemixt, geschnitten und gerührt wird. Das erzeugt erstmal Frust. Besser: Dem Kind eine Steherhöhung zur Verfügung stellen, von der aus es die spannenden Abläufe gut beobachten kann. Das Sicherheits-Plus gegenüber einem Hocker: Zwei Geländer an den Seiten des Lernturms schützen vor dem Herunterfallen. 2. Einfache Aufgaben können schon die Kleinsten meistern Kleine Kinder wollen mitmachen. Hier sind die Eltern gefordert, ihnen leichte Aufgaben zu geben, z.B. das Kneten von Teig oder das Dekorieren von Plätzchen. Wichtig: Sich nicht daran stören, wenn etwas danebengeht oder das Resultat nicht gerade Instagram-tauglich aussieht. Die Priorität liegt hier bei der kindlichen Begeisterung. 3. Rituale schaffen Lust auf Wiederholung Im Alltagsstress kann kaum eine Familie mehrfach am Tag gemeinsam essen. Wichtiger als die Quantität von Familienleben ist jedoch die Qualität. Warum also nicht den Samstag- oder Sonntagnachmittag zur gemeinsamen Genießerzeit erklären? Entweder einigt sich die Familie auf ein Rezept oder jedes Familienmitglied darf im Wechsel sein Lieblingsgericht bestimmen, das dann alle gemeinsam zubereiten. Lieblingsgerichte der Kleinen abwandeln Pommes, Spaghetti Bolognese und Pizza – wenn es nach den Kleinsten in der Familie ginge, dann gäbe es im Wochenspeiseplan wenig Abwechslung. Doch in den kindlichen Lieblingsgerichten liegt eine echte Chance: Viele davon eignen sich gut, um den Kids vitaminreiches Gemüse „unterzujubeln“. Gleichzeitig lässt sich der Nachwuchs eher für das gemeinsame Kochen begeistern, wenn es dabei um die Leibspeise geht. Die folgenden Favoriten funktionieren besonders gut, um Kindern Grünzeug wieder schmackhaft zu machen: Hackbällchen als „Gemüseschmuggler“: Sämtliche Hackfleischgerichte sind prädestiniert für das Verstecken von Gemüse, weil Fleisch und andere Zutaten hier gewollt in einer undefinierbaren Masse fusionieren. Die Faustregel: Etwa ein Drittel bis die Hälfte der Hackfleischmenge lässt sich problemlos durch Zucchini, Karotten, Pilze oder gar Spinat ersetzen. Wichtig ist nur, dass der Gemüseanteil fein gerieben wird. Für eine gute Bindung sorgen dann Ei und Semmelbrösel. Anschließend wird die Fleisch-Gemüse-Masse gemeinsam mit den Kindern zu knusprig gebratenen Frikadellen verarbeitet oder landet als Hackbällchen in der Nudelsauce. Welcher kleine Gourmet kann da nein sagen? Reibekuchen, Puffer und herzhafte Waffeln: Reibekuchen mit Apfelmus – diese Kombination steht bei kleinen Leckermäulern hoch im Kurs. Obwohl Kartoffeln gesund sind, profitiert der Vitaminhaushalt davon, wenn die Knolle im Reibekuchen schmackhaft begleitet wird, z.B. von geriebenen Zucchini, Möhren und Süßkartoffeln. Kleiner Trick für das Fettsparen: Die Reibekuchen nicht schwimmend in Öl ausbacken, sondern im dünn gefetteten Waffeleisen zubereiten. Die Herzwaffelform pimpt dabei auch die Optik für kleine Feinschmecker. Pommes einmal anders: Welches Kind liebt keine Pommes? – Um dem Körper etwas Gutes zu tun, kommt es hier auf die Zubereitung an. Die gesündeste Lösung bietet eine Heißluftfritteuse, in der frisch geschnittene Kartoffelstäbchen mit ein bis zwei Esslöffeln hochwertigem Pflanzenöl knusprig gebacken werden. Dafür werden die Kartoffelstücke vorher mit Gewürzen und Öl in einer Salatschüssel vermengt und anschließend 10 bis 20 Minuten im Korb der Heißluftfritteuse „frittiert“. Für mehr Abwechslung sorgen bunte Gemüsepommes aus Süßkartoffeln, Pastinaken, Petersilienwurzeln und Roter Bete. Nicecream statt Eiscreme: Für viele Kinder rangiert die Banane in den Top 3 der liebsten Obstsorten. Umso besser, dass man mit ihr in Minuten gesundes Eis zaubern kann. Dafür werden vorgefrorene Bananenscheiben im Hochleistungsmixer püriert und mit weiteren gesunden Zutaten verfeinert, z.B. Kakao, Erdnussbutter, Mandelmus, Beerenfrüchten oder Kokosmilch. Wer etwas mehr Süße braucht, kann Honig oder Agavendicksaft hinzufügen. Bild: Schöne Deko und bunte Farben – setzen Eltern hier an, freuen sich die Kids schon aufs nächste Kochen oder Backen. @ peopleimages.com – 548919232 / Adobe Stock Fazit: Das Kinderauge isst und kocht mit Gemeinsame Kochrituale, essbare Deko oder das Leibgericht als trojanisches Pferd für gesundes Gemüse – es gibt viele Möglichkeiten, Kinder ans Kochen heranzuführen. Die wichtigste ist und bleibt jedoch das Vormachen, denn über kurz oder lang schaut sich unser Nachwuchs unsere Gewohnheiten ab. Wenn Eltern mehr Zeit darin investieren, schmackhafte Gerichte aus frischen Zutaten zuzubereiten, stärken sie die familiäre Gesundheit und das Ernährungsbewusstsein ihrer Kinder.